Stahlbereich weiter unter enormem Druck

Unwetter verschärfen die Rohstoffknappheit noch weiter

Norbert Thumfart © WKOÖ
Norbert Thumfart © WKOÖ

17.08.2021

„Zusätzlich zu den bereits vorherrschenden Problemen am Stahlmarkt durch Rohstoff- und Ressourcenknappheit verschärfen die aktuellen weltweiten Unwetterauswirkungen die Situation noch weiter,“ informiert Norbert Thumfart, Vorstandsvorsitzender der ARGE Stahl- und Metalldistribution (ARGE SMD) Österreich. „Diese Entwicklungen am internationalen Stahlmarkt – insbesondere Flachprodukte – werden auch österreichische Unternehmen betreffen.“

ThyssenKrupp beispielsweise hat bereits über Produktions- und Liefereinschränkungen durch die Beeinträchtigungen im Bahnverkehr informiert, bei Salzgitter wurden einige Lager überflutet und Material beschädigt. Generell sind in Deutschland zur Zeit kaum Waggons und Lokführer verfügbar, was den Transport massiv einschränkt. In Russland wird eine Exportsteuer für Stahlprodukte eingeführt, wodurch Stahlexporte aus Russland deutlich teurer werden. In Ungarn hat die Regierung kurzfristig ein 18-tägiges Vorkaufsrecht auf Baustoffe und Stahl eingeführt, was Exporte aus Ungarn erheblich einschränkt.

„Insgesamt sind diese Entwicklungen und Umstände für den EU-Stahlmarkt massive Belastungen, die auch unseren Markt hart treffen“, erklärt Thumfart. „Der österreichische Stahlhandel wird sich nach Kräften bemühen, seine Kunden weiterhin gut zu beliefern – aufgrund dieser massiven Einflüsse können aber Leistungsstörungen nicht ausgeschlossen werden. Da diese Situation sehr kurzfristig eingetreten ist, lässt sich die Auswirkung noch nicht abschätzen. Klar ist aber, dass es den mitteleuropäischen Stahlmarkt zusätzlich enorm belasten wird.“

Die ARGE SMD ist die Interessenvertretung der österreichischen Distributoren von Stahl und NE-Metallen. Vertreten werden 28 Mitgliedsbetriebe, die mit einem Jahresumsatz von mehr als 1,8 Mrd. Euro rund 90 Prozent des österreichischen Stahlhandelsumsatzes repräsentieren.

news.wko.at


zur Übersicht